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kriegsspital neu-ulm

umbau und sanierung der ehmaligen kriegsspital, neu-ulm
 

das als „ehemaliges kriegsspital“ bekannte gebäude wurde von 1850 bis 1854 erbaut. der ursprünglich als zweigeschossige defensivkaserne im zuge der stadtumwallung der bundesfestung ulm konzipierte festungsbau wurde bereits ab dem jahr 1873 zum spital umgenutzt. 1894 wurde die charakteristische festungsarchitektur auch baulich aufgegeben, und das kriegsspital weiter ausgebaut. der gebäudekomplex wurde um zwei weitere geschosse erhöht, und die scharten der ehemaligen defensivkaserne wurden durch fenster ersetzt. bei einem luftangriff 1945 brannten die beiden oberen geschosse vollständig aus und mussten in der folge komplett abgetragen und durch ein notdach ersetzt werden.

der massivbau aus zwei stumpfwinklig zusammenstoßenden flügeln und nochmals abgewinkelten kopfbauten mit backsteinfassade ist seit jahrzehnten einer anhaltend starken durchfeuchtung ausgesetzt, die eine zunehmende schädigung des bestandsmauerwerks durch salzbildung und frostabplatzungen verursacht. vermutlich wurden im zuge der umnutzung zum kriegsspital ehemalige verteidigungsgräben südlich des gebäudes verfüllt. dabei wurde über die als horizontale feuchtesperre fungierende sockelzone aus naturstein hinaus angeschüttet. unsachgemäße ausbesserungsversuche, das hochwasser von 1998, aber auch noch vorhandene kriegsschäden haben der bausubstanz stark zugesetzt. um das baudenkmal dauerhaft zu erhalten, sind dringend sanierungsmaßnahmen anzuraten, die den ursachen der schädigung entgegenwirken.

die planung von f64 aus kempten sieht eine umbau- und sanierungsmaßnahme in zwei bauabschnitten vor. bauabschnitt 1 konzentriert sich auf die wiederherstellung des historischen raumgefüges sowie die vorbereitung und ertüchtigung insbesondere der treppenhäuser für den zweiten bauabschnitt. dabei spielt ein sensibler, nachhaltiger umgang mit den vorhandenen materialien und der historischen substanz eine zentrale rolle. insbesondere die notwendigen brandschutz- und technikinstallationen wurden möglichst unauffällig in das gebäude integriert.

der bauabschnitt 2 sieht vor, das noch immer existierende notdach, welches die architektur des denkmals in nicht unerheblichem maße beeinträchtigt, durch eine aufstockung um zwei flachgedeckte vollgeschosse zu ersetzen. damit wird das ursprüngliche erscheinungsbild vor der zerstörung im 2. weltkrieg wiederhergestellt.

standort: neu-ulm
fertigstellung: 2024
bauherr: privat
Fußartilleriekaserne 1914
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